Der 1920 aus Wien zugezogene Gärtner Ludwig Weinbrenner gründete 1923 die Tonindustrie Scheibbs, die erste Eintragung der Mitarbeiter im Verzeichnis der Sozialversicherung ist mit 19. Februar 1923 datiert.
Mit hervorragend ausgebildeten und hochbegabten Künstlerinnen und Künstlern entstand eine künstlerisch hervorragende, ganz außergewöhnliche Kunstkeramik, die alsbald in die ganze Welt, vornämlich in die U.S.A. exportiert wurde. Schon 1925 war die Firma mit einem Tee-Service auf der Messe in London vertreten, die internationale Exportfirma Geo. Borgfeldt und führende Galerien in New York (Frankl u. a.) führten sie in ihrem Sortiment.
In den Keramiken der ersten 10 Jahre spiegeln sich die Lehrer „unserer“ KünstlerInnen (Michael Powolny, Robert Obsieger, Vally Wieselthier, Hans Adametz) wie auch die herrschenden Stilrichtungen – später Jugendstil, Kinetismus und wildes Art deco – wider. Es entstanden für „Scheibbs“ ganz typische Formen und Designs, die man in der Branche und in der interessierten Kundschaft kannte und schätzte.
Alle Entwicklungen der Keramikproduktion in Scheibbs – Gründung, Blütezeit, Konkurse, Wieder-Gründung u.s.w. waren durch die Öster-reichische (Wirtschafts-)Geschichte und die Weltgeschichte bedingt und war ihrerseits wieder bestimmend für die Betreiberfamilie, die Stadt Scheibbs und deren Bewohner.
So spiegelt das Keramikmuseum mit rund 3000 Objekten aus der Zeit von 1923 bis in die Gegenwart
100 Jahre Firmengeschichte
100 Jahre Kunstgeschichte
100 Jahre Zeitgeschichte
100 Jahre Familiengeschichte und
100 Jahre Stadtgeschichte.
KERAMIK MUSEUM SCHEIBBS: 1. Mai – 26. Oktober
Freitag – Sonntag (und Feiertag) 10 – 12 und 14 – 17 Uhr
www.keramikmuseumscheibbs.at, hahaho40@hotmail.com
07482/42267 oder 0676/55894091
Gruppen jederzeit
Museums-Café und Bücherflohmarkt