Am Freitag, den 05. April lud die Gesunde Gemeinde Scheibbs zum Vortrag über Bertha Kupelwieser, eine für Scheibbs wichtige Persönlichkeit, ins Rathaus.
Die Vortragende Mag. Dr. Margret Friedrich berichtete über eine außergewöhnliche Frau, die nur wenigen bekannt ist, die ihren Reichturm gerne teilte und viel für die Allgemeinheit spendete.
Bertha Kupelwieser (Wittgenstein) wurde am 09. Mai 1848 in Wien geboren. Im Jahr 1869 ehelichte Sie Carl Kupelwieser, mit dem sie viele Unternehmungen teilte. Sie bereiste gerne die Welt, interessierte sich für Forschung und unterstützte diese auch finanziell – beispielsweise für die Untersuchung radioaktiver Substanzen.
Auch selbst sorgte Sie mit der erstmaligen Produktion von Gervaiskäse für Innovation – der französische Frischkäse war bis dahin in Österreich nicht bekannt. 1898 erhielt Sie dafür auf der Land- und forstwirtschaftlichen Jubiläumsausstellung mit dem Staats-Ehrendiplom die höchste Auszeichnung.
Die Gutsbesitzerin Dr. Berta Kupelweiser investierte auch in der Region und kaufte mit Ihrem Ehemann Carl das Gut Seehof-Hirschtal am Lunzer See, erweiterte den Besitz durch Zukäufe und traf zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen.
Die medizinische Versorgung war ihr ebenfalls ein großes Anliegen – so trug eine Ihrer Spenden wesentlich zu Errichtung des Scheibbser Spitals bei. Heute erinnert daran eine Büste von Bertha Kupelwieser in dem nach ihr benannten Trakt im Scheibbser Landesklinikum.
Ein Siedlungsweg, der in Scheibbs gerade im Entstehen ist, wurde übrigens nach Bertha-Kupelwieser benannt - somit ist der Bertha-Kupelwieser-Weg der erste Straßenzug in Scheibbs, der nach einer weiblichen Person benannt ist.
Am 09. Juni 1909 verstarb Bertha Kupelwieser bei einem Autounfall auf der Fahrt nach Laxenburg.
